Was soll digitale Bildung?

Was soll digitale Bildung?

Die Digitalisierung ist bereits umfassend erfolgt, wir leben in einer Welt, die durchgängig von digitalen Strukturen geprägt ist. Der gegenwärtige Status ist besser mit dem Begriff Digitalität beschrieben. Da die Digitalität unsere soziale Situation bestimmt, unsere kulturellen Wahrnehmungen strukturiert und politische Haltungen beeinflusst, ist digitale Bildung ein elementarer Bestandteil politischer Bildung. Und das nicht nur in der Schule.

  • Kompetenzen im Umgang mit IT-Geräten lassen sich nicht mehr auf den Umgang mit Office-Produkten reduzieren. Sie sind zwar allgegenwärtig, aber nur noch Teil der gesamten IT-Umwelt: Browser, Mail, Chat, Cloud-Dienste, Fernsehgeräte mit Internetanschluss bilden ein vielfältiges Netz.
  • Die EU setzt immer mehr auf offene und dezentrale Strukturen. Es soll damit bewusst ein Gegengewicht zur Macht der großen Digitalkonzerne (GAFAM – Google, Apple, Facbook, Amazon, Microsoft) gebildet werden
  • Bildung und Ausbildung sind nicht mehr scharf zu trennen, da die zu erwerbenden Fähigkeiten vielfältig genutzt werden können: Was ich im Beruf nutzen kann, ist auch nützlich für mein Alltagsleben.
  • Vorkenntnisse bei Teilnehmerinnen in der Erwachsenenbildung sind nicht so homogen wie in der Schule. Daher sind Didaktik wie Methodik breiter gefächert. Die Bandbreite reicht von einfacher Handhabung der IT-Geräte bis zu fortgeschrittenen Programmierkenntnissen.
  • Digitale Bildung muss möglichst breit vermittelt werden und nicht auf ein Produkt/Anwendungsfall fokussiert sein. Damit kann größere Flexibilität der Lernenden erreicht werden.
  • Der Schutz der persönlichen Daten wird nicht nur aus historischen Gründen in Europa ernst genommen: Sicherheit ist ein Alleinstellungsmerkmal europäischer Software und daher ein Wirtschaftsfaktor.
  • Didaktik setzt die Lernziele: Wissen über Informationstechnologien, kreative Nutzung von Geräten und Software, Wissen über Netze und Kenntnisse der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und individuellen Folgen.
  • Methoden zur Umsetzung müssen sich der vernetzten Realität stellen: Neben der traditionellen Vermittlung von Wissen durch hierarchische Strukturen stehen kooperative Verfahren wie blended learning, problembasiertes Lernen, Distanzlernen, KanBan/Decks, Etherpad,…
  • Lehrende in außerschulischer Fortbildung haben sich häufig ihre pädagogische Qualifizierung durch Learning by Doing erarbeitet. Die dadurch entstandenen Einschränkungen behindern auch den Lernprozesse der Teilnehmerinnen. Lücken bezüglich der Didaktik und Methodik der digitalen Bildung sollten geschlossen werden.